30 Dinge, die deine Figur während des Sprechens tun kann
- Rena

- 27. Feb. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Wenn du ein Buch schreibst, bist du die Augen des Lesers. Du beschreibst die Szene, wählst die wichtigen Kleinigkeiten, die der Leser braucht, um sich eine imaginäre Welt vorzustellen.
Was soll gesagt werden?
Was ist wichtig?
Dabei kann ein Dialog manchmal knifflig sein.
Die folgenden Beispiele sollen helfen ein Gespräch zwischen deinen Figuren aufzulockern. Handlungen und Reaktionen sagen oft mehr als Worte. Wie ist die Laune deiner Figur während einer Unterhaltung? Können Emotionen während einer Diskussion gezeigt werden, ohne sie offensichtlich zu benennen? Wie kann ich durch versteckte Hinweisen eine bestimmte Stimmung schaffen?
Körpersprache und Gestik
Es braucht nicht viel, um deinen Lesern zu zeigen, wie deine Figur sich fühlt. Oftmals signalisiert die Körpersprache und Gestik eine eindeutige Emotion.
Angenommen du hast eine Szene: Deine Figur kritzelt gelangweilt auf einem weißen Stück Papier herum. Plötzlich nimmt die Lehrerin sie unerwartet dran, um eine Frage zu beantworten. Alle Mitschüler starren sie an. Völlig unvorbereitet sucht sie ihrem Wissen nach der Antwort. Ihre Finger suchen die Stelle oberhalb ihres Schlüsselbeins und bohren sich in die Haut.
Die Körpersprache zeigt ihre innere Angespanntheit. Die Gestik kann öfters in die Geschichte eingebaut werden und sich zu einer Angewohnheit entwickeln. Dabei solltest du es nicht zu häufig verwenden, sondern nur in ausgewählten Situationen. Sonst kann es schnell langweilig für den Leser werden.
10 Beispiele
Nägel kauen
Finger knacken
Mit den Haaren spielen
Körperstelle kratzen
Lippen befeuchten
Augen reiben
Oberschenkel wippen
Augenkontakt aufbauen oder vermeiden
Schulter zucken
Lächeln verstärken
Gegenstände mit einbeziehen
Lass die Umwelt in deiner Geschichte teilhaben. Wenn du das tust, erhält der Leser ein besseres Bild von der Umgebung und kann sich die Szene besser vorstellen. Außerdem signalisiert die Romanfigur, wie sein Innenleben während des Dialoges aussieht. Schauen wir auf das erste Beispiel: Deine Figur tippt oder trommelt unaufhörlich auf den Tisch. Das zeigt Ungeduld und innere Unruhe. Ein weiteres Beispiel ist das ständige anfassen von nahestehenden Gegenständen. Die Figur fühlt sich unwohl, ist unbeholfen und weiß nicht, wohin mit seinen Händen. Ohne viel Erklärungen kannst du zeigen, wie deine Figur die Umgebungen nutzt, um Gefühle preiszugeben.
10 Beispiele
auf den Tisch trommeln
ständiges Glas hochheben
herumstochern im Essen
Löffel im Tee/Kaffee häufig umrühren
Etikett an der Flasche ab knibbeln
wild mit einem Gegenstand (Stift, Waffe etc.) in der Luft gestikulieren
mit Schmuck/Kleidung spielen
Brille richten
in der Tasche rumkramen
naheliegende Gegenstände berühren oder ordnen
Aktivitäten
Um deine Geschichte aufzulockern, könntest du bei Dialogen etwas Normalität einbringen, indem die Sprechenden währenddessen einer anderen Tätigkeit nachgehen. Hier geht es um Multitasking. Beispielsweise kann das ständige schauen auf das Handy den Gesprächspartner verärgern und das Gespräch in eine komplett andere Richtung lenken.
Aktivitäten lassen deine Charaktere menschlicher wirken, sodass die Leser sich mehr mit ihnen identifizieren können. Es ist schön zu hören, dass die Hauptfigur sich, während sie sich mit ihrer Schwester unterhält, zurechtmacht und ihre Makel mit Schminke abdeckt. Denn sie ist auch nicht perfekt und hat Unsicherheiten, die sie verstecken möchte.
Hierbei solltest du beachten, dass der Fokus schnell auf die Handlung gelenkt werden kann. Also sei vorsichtig mit Informationen, die das Gesagte in den Hintergrund rücken können.
10 Beispiele
Rauchen
Handy checken
Essen
Schreiben/Notizen machen
Trinken
Aufräumen
Kochen
Karten spielen
Sich zurechtmachen ( Haare bürsten, schminken etc.)
Kleidung anziehen
Tipp: Setze dich ins Café und beobachte die Leute um dich herum. Wie verhalten sie sich während sie eine Unterhaltung führen? Wo sind die Hände? Was erzählt der Gesichtsausdruck?
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